Nimm' dir Zeit für dich.

Seit ein paar Wochen bin ich eigentlich in Teilzeit-Auszeit: weil meine Frau 100% arbeitet und unser Sohn im Kinder­garten ist, habe ich meine Fest­anstellung auf­gegeben und widme mich vor­mittags meinen Interessen und nach­mittags meinem Kind. Was so schön klingt, artet zuweilen in Stress aus…schon drängen sich die ersten Termine und mein Wille, meine eigene Unter­nehmung zu fördern, in den Vorder­grund. Und schwupps, ist der Vor­mittag rum und die Batterie trotz­dem nicht voller. Meinem guten Vorsatz ist eine alte Gewohn­heit in die Quere gekommen und macht meine Aus­zeit zum Spießruten­lauf. Was kannst du also tun, um meine Fehler zu vermeiden?

Eintausend Stunden

Wenn du dich schon einmal mit den Themen Selbst­fürsorge und Achtsamkeit beschäftigt hast, ist dir sicher schon einmal die Sache mit den 1000 Stunden begegnet. Denn so lange dauert es, eine neue Routine zu etablieren, bzw. eine neue Fähigkeit zu verinnerlichen. Umgekehrt: wenn du deine bis­herige Routine verändern willst, hilft es nichts, einmal etwas anderes zu tun und sie dann immer wieder zu unter­brechen. Nein, eine neue Routine muss verteidigt werden, wie ein kleiner Setzling im Garten, den du mit Zaun, Netz und Wasser schützt und hegst.

Was hilft – das zeigt meine eigene Lockdown-Erfahrung – ist ein Tages­plan. Wenn du schwarz auf weiß fest­hältst, was du wann tun wirst, fällt es leichter, dich auch daran zu halten. Du kannst dir natürlich auch Erinnerungen im Handy ein­programmieren, wie es manche beim Intervall­fasten praktizieren. Mach' dir Dates mit dir selber aus.

Date mit dir

So ein Date will ja gut vor­bereitet sein. Welche Stimmung brauchst du, um dich auf dich einzulassen? Was tut dir gut? Wobei kommst du in Flow und Entspannung? Ein guter Freund steht zum Beispiel morgens um fünf auf, um dann erst einmal in Ruhe zu meditieren und genießt die Stille und Dunkel­heit. Vielleicht ist es aber auch ein Spazier­gang am Mittag, bei dem du deine Lieblings­musik hörst.

Wichtig ist aber, dass du – wie beim Date mit jemand anderem – äußere Störungen abschaltest! Wer will schon, dass ein Tête-à-tête vom Smartphone-Gebimmel oder spontanen Gesprächen unter­brochen wird? Na, also. Sorg' dich in deiner Mini-Auszeit um dich und interessier' dich für dich. Spür' mal nach, was dein Körper so zu erzählen hat und was du gerade brauchst. Wie steht es um deine Gefühle? Spürst du Wut oder Angst? Was bereitet dir gerade Sorgen?

Erfolge feiern und festhalten

Du hattest ein schönes Date mit dir? Du hast etwas in deiner Aus­zeit erlebt, das dich durch den Tag begleitet? Super! Dann schreib' es doch abends auf. So kleine Achtsamkeits­übungen vertiefen erstens deine Erlebnisse und die positiven Gefühle, die du damit verbindest und stärken außer­dem deine Motivation, deine Routine auch weiter­hin durchzuhalten und gegen deinen lästigen Auto­piloten zu verteidigen.

Einen Satz möchte ich dir gerne als Geschenk dafür mitgeben:

Schön, dass es dich gibt.

Finde heraus, was dir gut tut und lass' uns darüber reden, wie du dir und anderen damit Gutes tust. Ich freue mich auf dich!